Kleine Vorgeschichte

Vor etwa zweitausend Jahren war unsere Heimat, die sich von den Erhebungen der Rhön und Vogelsberges nach Norden ausbreitet, ein dichter und undurchdringlicher Urwald, „Buchonien“, genannt. Die Namensherkunft ist sprachgeschichtlich noch nicht ganz geklärt. Nach verschiedenen Quellen ist es nicht das Buchenland, sondern aufgrund einer keltischen oder noch älteren Wortbedeutung das Hügelland.

(„Silva bacenis“, der Buchenwald, taucht in der römischen Geschichtsschreibung erstmals im Jahr 53 vor Christus als Gebietsangabe auf. Spätestens seit dem 8. Jahrhundert wird Buchonia nur noch mit Land der Buchen oder der Buchenwälder übersetzt, was die bestandsbildende Vegetation aufgreift. Dies belegen Untersuchungen zur Waldentwicklung aufgrund von Pollenanalysen im Schwarzen Moor in der Hochrhön).

Tausende von Jahre hat in diesem ungeheuren Waldgebiet keinerlei Eingriff des Menschen stattgefunden. Riesige Bäume, die der Sturm gefällt oder das hohe Alter zu Boden geworfen hat, lagen dort in wirrem Durcheinander. Naturgemäß bot dieses reiche Pflanzenwachstum und das immer dichter werdende Gestrüpp zwischen den Baumriesen zahllosen wilden Tieren Schutz und Unterschlupf. Außer den Pflanzenfressern Wisent, Hirsch, Elen, Eber und Reh, sind auch die Fleischfresser, Bär, Wolf und Luchs, Bewohner des Buchonischen Urwalds.

Noch vor 300 Jahren hauste im Seulingswald und Buchwald das Wildschwein noch in solchen Mengen, dass unter Landgraf Wilhelm IV. jährlich über 1200 Stück erlegt wurden. Rudel von 300 bis 400 Stück waren keine Seltenheit, auch sah man fast ebenso große Rudel Hirsche.

Wie weit sich der buchonische Urwald früher einmal nach allen Seiten hin erstreckt hat, lässt sich heute nicht mehr genau feststellen, denn die Geschichtsschreiber haben seine ehemaligen Grenzen unterschiedlich angegeben. Andererseits ist es hier wie bei allen großen Wäldern, dass mit dem Fortschreiten der Rodungen der Umfang des Waldes geringer wurde.

Die Zeit der Besiedlung

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